Die Schonfrist ist vorüber, die ersten 100 Tage sind um

Einem neuen Amtsinhaber werden in der Regel 100 Tage zugestanden, um sich einzuarbeiten und die ersten Erfolge vorzuweisen. Mit dem Erreichen dieses Meilensteins wird eine erste Bewertung der erbrachten Leistungen durchgeführt - insbesondere, weil die erste Phase einer Amtsperiode für die eigentlich entscheidenden Weichenstellungen genutzt werden sollte. In der Politik erfolgt diese Bewertung durch die Medien. Wir hingegen werden uns selbst einer kritischen Rückschau unterziehen.

100 Tage BBHTWie waren unsere ersten 100 Tage?

Wenn wir in diesem Artikel auf unsere ersten 100 Tage Selbstständigkeit blicken wollen, müssen wir auch kurz die Entwicklung beleuchten, die uns zu Tag eins geführt hat. Denn nur in dem Kontext der Ausgangssituation kann die Ist-Situation und unsere weitere Vision bewertet werden. Warum sind wir aus der vermeintlich sicheren Festanstellung im Mittelstand in die sicherlich riskantere Unternehmerschaft gewechselt?

Die Gründer der BBHT sind unterschiedliche Charaktere, mit teils sehr unterschiedlichen Ansichten. Uns verbindet die Eigenschaft, dass jeder Einzelne der absolute Gegenentwurf zum Jobhopper, Karrierist oder Gefahrensucher ist. Auch das potenziell höhere Einkommen eines Gesellschafters im Vergleich zum angestellten Berater im Mittelstand war kein ausschlaggebendes Argument. Hier hätten sich auch einfachere Wege über eine Positionierung in einem anderen, bestehenden Unternehmen ergeben. Der Kern unserer individuellen Motivation lag in dem Wunsch der selbstbestimmten Gestaltung des eigenen Arbeitsumfeldes. Unternehmerische Entscheidungen zu treffen, dafür die Verantwortung zu übernehmen und auch ohne Wenn und Aber die Konsequenzen zu tragen - das ist es, was wir wollen und was wir durch die Gründung der BBHT bekommen haben.

Im Vorfeld der Unternehmensgründung haben wir einen umfangreichen Business Plan aufgestellt, für den wir viele langfristige Strategien (Themen, Kunden, Vertrieb, Preisgestaltung u.v.m.) ausgearbeitet und beschrieben haben - natürlich einschließlich eines Katalogs, der die konkreten kurz- und mittelfristigen Maßnahmen enthält, um unsere Vorstellungen auch auf die Straße zu bringen und erfolgreich umzusetzen.

Entstanden sind die grundlegenden Dokumente:

  • Vision (Wie soll sich unser Unternehmen in 10 Jahren entwickelt haben?)
  • Strategie (Mit welchen Strategien können wir die Vision erreichen?)
  • Maßnahmenkatalog (Welche konkreten Maßnahmen können wir jetzt durchführen, um die geplanten Strategien umzusetzen?)

Diese Dokumente sind und waren äußerst nützlich und letztendlich auch erforderlich. Die Existenz eines ordentlichen und durchdachten Businessplans hat bereits im Vorfeld der eigentlichen Gründung die notwendigen Partner wie Steuerberater, Rechtsanwalt/Notar, Bank und Vermieter von der Tragfähigkeit unseres Vorhabens überzeugt. Letztendlich hat jeder dieser Partner zunächst Zeit in uns investiert und auch ohne direkten finanziellen Gewinn unsere Gründung unterstützt. Danke dafür nochmal an dieser Stelle.

Gründung braucht Mut, Optimismus und auch etwas Euphorie. Dank eines ordentlichen Maßes dieser Eigenschaften neigen wir dazu, andere eventuell negative Aspekte etwas zu verdrängen. In unserer natürlich vollkommen subjektiven Rückschau können wir Folgendes feststellen:

  • Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt!
    • Wir sind nicht die einzigen Teilnehmer in unserem Marktsegment. Vielmehr existieren viele andere Unternehmen mit einem ähnlichen Leistungsspektrum.
    • Die Welt hat nicht unbedingt auf uns gewartet. Unseren (Mehr-)Wert müssen wir als Unternehmen durch unsere Arbeit jeden Tag aufs Neue beweisen.
  • Wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich eine andere.
    • Unser Weg in die Selbstständigkeit hat manche Bindung gelöst, die wir vorher für sehr tragfähig gehalten haben.
    • Unsere neue Positionierung hat uns mehr Möglichkeiten eröffnet, als wir uns vorher vorstellen konnten.

Die Konsequenz aus diesen Erfahrungen war die iterative, agile Adaption unseres Maßnahmenkatalogs an die jeweils aktuelle Situation bzw. Entwicklung. Folgende Zitate beschreiben, was wir in den letzten Monaten erlebt haben und wie wir damit erfolgreich umgegangen sind.

Kein Plan überlebt die erste Feindberührung.

Helmuth von Moltke

Difficulties are just things to overcome, after all.

Sir Ernest Shackleton

Die schriftliche Formulierung und Fixierung unserer Vision und der zugehörigen Umsetzungsstrategie hat uns hierbei enorm geholfen. So konnten wir uns auch nach Rückschlägen oder Diskussionen immer wieder auf unsere Ziele besinnen, mit der Konsequenz, dass wir jetzt nach drei Monaten eine für uns sehr positive Bilanz ziehen können.

Welche Bilanz ziehen wir?

 Zunächst die Fakten:

  • Spannende Projekte in den von uns präferierten Branchen und Themen
  • Viele Kontakte zu tollen Menschen und Unternehmen
  • Abschluss erster Partnerschaften mit anderen Unternehmen
  • Ausrichtung des ersten GPM-Events in unseren Räumen
  • Spannende Events in der Pipeline für 2015 und 2016

Wie bereits im Vorfeld vermutet, gestaltet sich die Balance zwischen Familie, Kunde und Arbeit im und am Unternehmen schwierig.

Die Waage der Work-Life-Balance hat sich deutlich Richtung Work geneigt, was es natürlich insbesondere für unsere Familien nicht einfach macht. Allerdings sind wir bisher durch Einsätze bei relativ lokalen Kunden stark ausgelastet, bei einer größeren geografischen Verteilung hätte es auch deutlich schwieriger werden können.

In der Summe ziehen wir eine sehr positive Bilanz und sind froh, den Schritt in die gemeinsame Selbstständigkeit gegangen zu sein. Allein das neue Aufgabenspektrum, die damit einhergehende Verantwortung und die vielen Menschen, die wir neu kennengelernt haben, rechtfertigen unsere Entscheidung.

Was steht in den nächsten 9 Monaten an?

Wir vier Unternehmensgründer haben uns immer als Teamplayer gesehen. Wir wollen gemeinsam mit anderen arbeiten und nicht allein. Deshalb hat es das "Gemeinsam" schließlich auch als erstes Wort in unseren Claim "Gemeinsam. Innovativ. Erfolgreich." geschafft. Aus diesem Grund ist das nächste große Vorhaben für uns die Gewinnung von motivierten Mitarbeitern, die gemeinsam mit uns an unserer Vision arbeiten und die Strategie auf die Straße bringen möchten.

Das Restaurant für unsere Weihnachtsfeier 2015 hat noch Plätze frei und auch der Flieger für unseren ersten gemeinsamen Firmenausflug im März 2016 ist noch nicht gänzlich ausgebucht. Aber die Plätze sind limitiert. Es wird Zeit für die Bewerbung bei BBHT!

Autor:in: Andreas Heuer und Christian Treptau
Andreas Heuer und Christian Treptau sind als Geschäftsführer und Projektleiter bei der BBHT Beratungsgesellschaft tätig. In vielen Projekten haben sie als Projektleiter mitgewirkt. Ihr Fokus liegt auf Projektmanagement in organisatorischen und technischen komplexen Umfeldern.

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